Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge
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Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge
Informationen zum Abschluss des Projekts (Juni 2021)
Das tschechisch-deutsche grenzüberschreitende Projekt Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge wurde am 30. Juni 2021 mit der Umsetzung der einzelnen geplanten Aktivitäten abgeschlossen. In der Zwischenzeit wurde bereits Ende Mai 2021 die Ausstellung Erzgebirge / Erzgebirge – Die Kunst der Spätmittelalter in den Ausstellungsräumen des Regionalmuseums in Chomutov geschlossen, die während der Nachhaltigkeitsphase virtuell auf den Webseiten der Projektpartner zugänglich ist. Diese verabschiedeten sich mit einem gemeinsamen Abschlussworkshop, der am 24. Juni 2021 stattfand.
Im April 2021 veröffentlichte die Ústecký kraj Publikationen aus dem tschechisch-deutschen grenzüberschreitenden Projekt Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge. Es handelt sich um insgesamt fünf Bände, die die Ergebnisse der Restaurierung von fünf Kunstwerken aus dem Besitz der Ústecký kraj zusammenfassen, die in der Ausstellung KRUŠNOHOŘÍ / ERZGEBIRGE - DIE KUNST DER SPÄTMITTELALTER im Regionalmuseum in Chomutov präsentiert wurden. Die Publikationen mit dem Untertitel des Projekts wurden in folgender Reihenfolge veröffentlicht: Heilige Anna Selbdritt (Band 1), Votivtafel aus Most von Meister I. W. (Band 2), Thronende Madonna I. aus der Moster Sammlung (Band 3), Retabel mit der Heiligen Barbara aus der Chomutov-Sammlung (Band 4) und Madonna aus Krupka II. (Band 5). Die Sammlungsobjekte werden vom Regionalmuseum in Chomutov, dem Regionalmuseum und der Galerie in Most und dem Regionalmuseum in Teplice verwaltet. Jedes der Werke wird in den Publikationen aus verschiedenen fachlichen Perspektiven behandelt, einschließlich der Sichtweise derjenigen, die den Werken am nächsten standen, nämlich der Restauratoren. Die Objekte wurden von Asgard Kleinbauerová (BRD) und den tschechischen Restauratoren Mario Král, Jakub Stretti, Jindřich Šlechta und Monika Wolfová restauriert. Die Ergebnisse der Materialanalysen wurden von Janka und David Hradil aus dem Labor ALMA der Akademie der Bildenden Künste in Prag in die Publikationen eingearbeitet. Die kunsthistorischen Kapitel wurden von der Kunsthistorikerin Jitka Šrejberová vom Regionalmuseum und der Galerie in Most vorbereitet und die Publikationen redigiert. Grafisch wurden die Bücher von akad. mal. Marek Jodas entworfen und bearbeitet. Die Publikationen schlossen somit die Reihe der Publikationsausgaben des Projekts ab, die mit dem Sammelband der Beiträge Die Geschichte der alten Stadt Most begonnen wurde. Die Publikationen einschließlich des Sammelbandes sind nicht verkäuflich und Interessierte können sie in den autorisierten Bibliotheken der Ústecký kraj und in Bibliotheken mit dem Recht auf Pflichtexemplar ausleihen, gegebenenfalls in ausgewählten Museums- und Fachbibliotheken. Darüber hinaus können ernsthafte Interessierte sie bis zur Aufbrauchung der Bestände im Amt für Kultur und Denkmalschutz der Ústecký kraj abholen – Ansprechpartnerin: Ing. Eva Hladká, E-Mail: hladka.e(zavináč)kr-ustecky.cz.
Informationen zu den Publikationen:
4. Retabel mit der Heiligen Barbara
Informationen zu den virtuellen Rundgängen der Ausstellungen:
Die Geschichte der alten Stadt Most
Die Kunst der Spätmittelalter (Werbefolder zur Ausstellung)
Sammelband Die Geschichte der alten Stadt Most
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Ústecký kraj (https://www.kr-ustecky.cz/ – Kultur und Denkmalschutz) und der Hochschule für Bildende Künste in Dresden (Hochschule für Bildende Künste Dresden – https://www.hfbk-dresden.de/).
Internationaler Online-Workshop Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge
Programm hier
präsentierte die Ergebnisse der gemeinsamen wissenschaftlichen Forschungskooperation, die in den Jahren 2018 bis 2021 erreicht wurde. Auf tschechischer Seite umfassten die Ergebnisse des Projekts die Restaurierung von fünf spätmittelalterlichen Kunstwerken im Besitz der Ústecký kraj, eine Reihe von Ausstellungen in Most und Chomutov, die virtuell zugänglich waren, fünf Fachpublikationen mit Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung und Restaurierung sowie einen Sammelband, der die Geschichte der verschwundenen historischen Stadt Most in Verbindung mit ihrer Historikerin Heide Mannlová Raková erzählte. Der Workshop war somit in zwei zusammenhängende Vortragsblöcke unterteilt, von denen der erste – der zentrale – der spätmittelalterlichen Kunst im Erzgebirge gewidmet war. Hier traten die fachliche Garantin des Projekts, die Kunsthistorikerin Jitka Šrejberová, die die Ergebnisse auf tschechischer Seite zusammenfasste, und ihre deutschen Kollegen, die Kunsthistorikerin Lia Bertramová sowie der Restaurator Tino Simon, auf. Letztere beiden präsentierten dem tschechischen Publikum die aktuellen Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung und Erkenntnisse zur spätmittelalterlichen Kunst im sächsischen Teil des Erzgebirges, die im Rahmen des Projekts an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden durchgeführt wurden.
Der zweite Block war auf die Problematik ausgerichtet, die der Öffentlichkeit im gleichnamigen Sammelband Die Geschichte der alten Stadt Most vorgestellt wurde. Neben der fachlichen Garantin des Projekts trugen Stefan Bürger von der Universität Würzburg und Pavel Kalina von der Prager ČVUT ihre Beiträge vor. Beide Forscher zeigten durch die Untersuchung von Heide Mannlová Raková zur Dekanatskirche in Most, dass die Dekanatskirche nicht nur ein unerschöpfliches Thema für weitere Forschungen ist, sondern auch ein Bauwerk, in dem verschiedene wissenschaftliche Ansätze und zwei Nationen mit einer gemeinsamen Geschichte aufeinandertreffen können.
Neben der Möglichkeit zur aktiven fachlichen Diskussion und Fragen konnten die Teilnehmer auch mehr über die Projektumsetzer erfahren, sowohl über Informationen zur Partnerschaftsarbeit als auch über die einzelnen Publikationsausgaben.
Das tschechisch-deutsche grenzüberschreitende Projekt war auf den Schutz und die Pflege des beweglichen kulturellen Erbes im Besitz des Kreises ausgerichtet, thematisch ausgewählt zur Unterstützung der erfolgreichen Eintragung der Bergbauregion Erzgebirge in die UNESCO-Welterbeliste im Jahr 2019. Darüber hinaus wurde das Thema „Die Zerstörung der alten Stadt Most“ aktualisiert, durch die die Kontinuität der Entwicklung einer der wertvollen historischen Stadtlandschaften in der Tschechischen Republik unwiderruflich gestoppt wurde. So konnte es das kulturelle Reichtum Nordwestböhmens umfassend in Erinnerung rufen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse des Projekts trug auf beiden Seiten wesentlich zu einem tieferen Verständnis der kulturellen Zusammenhänge der Erzgebirgsregion bei. Die Neubewertung der Werke und der Ausschluss einiger von ihnen aus den dortigen Werkstätten unterstreicht den notwendigen Diskurs, der das Wissen nicht konserviert, sondern weiterentwickelt. Die Zusammenarbeit bei der Forschung und dem Schutz von Kunstwerken im Besitz der Ústecký kraj wird mit diesem Projekt nicht abgeschlossen, im Gegenteil, das Projekt bleibt ein beispielhaftes Beispiel dafür, dass es richtig ist, ähnliche Aktivitäten weiter zu vertiefen. Da die künstlerische Entwicklung hier eng mit der Tätigkeit konkreter Menschen verbunden ist, die die tschechisch-deutsche Grenze überschreiten, muss die Zusammenarbeit beidseitig und buchstäblich „grenzenlos“ erfolgen, wie auch der erfolgreiche Eintrag der Region in die UNESCO-Welterbeliste zeigt.
Aktivitäten von Februar bis Mai 2021
Das tschechisch-deutsche grenzüberschreitende Projekt Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge wird durch die Umsetzung einzelner Aktivitäten erfüllt und nähert sich seinem Abschluss. Im ersten Quartal des Jahres 2021 präsentierten die Projektpartner weitere Ergebnisse und Ausgaben. Am 5. Februar 2021 eröffnete die Ústecký kraj in Zusammenarbeit mit dem Regionalmuseum in Chomutov die Ausstellung KRUŠNOHOŘÍ / ERZGEBIRGE – DIE KUNST DER SPÄTMITTELALTER im Regionalmuseum in Chomutov.
Die Ausstellung KRUŠNOHOŘÍ / ERZGEBIRGE – DIE KUNST DER SPÄTMITTELALTER im Regionalmuseum in Chomutov
Die Ausstellung fand im Ausstellungsraum des alten Rathauses, Platz 1. Mai 1, Chomutov, im verlängerten Zeitraum bis zum 29. Mai 2021 statt. Es handelte sich um einen Schlüsseloutput des grenzüberschreitenden Projekts mit der Einbeziehung einer Reihe bedeutender Kunstwerke in Verbindung mit dem Erzgebirge, aber auch mit dem Untererzgebirge. An der Vorbereitung der Ausstellung war die Hochschule für Bildende Künste in Dresden/Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) beteiligt, die durch studentische Arbeiten vier Vitrinen zu den technologischen Verfahren in der bildenden Kunst vorbereitete. Die Ausstellung ist während der Nachhaltigkeitsphase des Projekts virtuell zugänglich (siehe mehr im Link unten)
Foto © Roman Dušek 2021
Für die tschechische Seite trat hier die fachliche Garantin des Projekts Jitka Šrejberová im Auftrag des Lead Partners mit einer Eröffnungsrede und einem Beitrag mit dem Titel Transferregion Erzgebirge – Die Bedeutung Freibergs in der Kunstproduktion des böhmischen Erzgebirges und der Vorerzgebirgsregion auf.
Im April 2021 wurden vom Ústecký kraj fünf Fachpublikationen veröffentlicht, an denen ein Team von Fachleuten und Restauratoren, die am Projekt beteiligt waren, mitgearbeitet hat.
Die Publikationen dienen als eigenständige Studien zu fünf Sammlungsobjekten, die aus dem Besitz der Ústecký kraj restauriert wurden. Mit den Publikationen wurde gleichzeitig die Möglichkeit zur Präsentation der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse mit einer einheitlichen visuellen Gestaltung unter dem Titel Kulturelles Erbe der Ústecký kraj geschaffen. Die Publikationen mit dem Untertitel des Projekts wurden in folgender Reihenfolge veröffentlicht: Heilige Anna Selbdritt (Band 1), Votivtafel aus Most von Meister I. W. (Band 2), Thronende Madonna I. aus der Moster Sammlung (Band 3), Retabel mit der Heiligen Barbara aus der Chomutov-Sammlung (Band 4) und Madonna aus Krupka II. (Band 5). Die Publikationen sind nicht verkäuflich und Interessierte können sie in den autorisierten Bibliotheken der Ústecký kraj und in Bibliotheken mit dem Recht auf Pflichtexemplar ausleihen, gegebenenfalls in ausgewählten Museums- und Fachbibliotheken. Darüber hinaus können ernsthafte Interessierte sie bis zur Aufbrauchung der Bestände im Amt für Kultur und Denkmalschutz der Ústecký kraj abholen. Weitere Informationen siehe im Link unten.
Die tschechische Seite beteiligte sich weiterhin an der Zusammenarbeit im Rahmen des Online-Kolloquiums, das vom deutschen Projektpartner im Projekt Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge, der Hochschule für Bildende Künste Dresden, am 8. Mai 2021 veranstaltet wurde.
Aktivitäten bis Januar 2021
Das tschechisch-deutsche grenzüberschreitende Projekt Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge erfüllt weiterhin erfolgreich seine Meilensteine durch die Umsetzung einzelner Aktivitäten. Im Zeitraum von Juli 2020 bis Januar 2021 präsentierten die Projektpartner weitere Ergebnisse und Ausgaben. Die pandemischen Maßnahmen wurden zur Inspiration für das Projekt, neue Wege zur Unterstützung der Kultur und zur Erfüllung des wissenschaftlichen Forschungspotenzials zu suchen. Gleichzeitig gelang es, die Ziele zum Schutz und zur Erhaltung des kulturellen Erbes der Ústecký kraj durch die Restaurierung aller fünf Werke zu erreichen.
Bis zum 31. August 2020 wurde die Restaurierung des Retabels mit der Heiligen Barbara aus dem Regionalmuseum in Chomutov (Inv. Nr. O 996–1002, Plk 121) abgeschlossen, das am 2. September 2020 wieder an seinen Platz installiert wurde.
Die gesamte Aktion wurde auf den Webseiten sowohl des Museums als auch des Lead Partners – der Ústecký kraj, einschließlich dessen Monatsmagazins, präsentiert. Die Restaurierung des Retabels wurde von dem erfahrenen Restaurator Mario Král (Brünn) durchgeführt, der als erster die Möglichkeit hatte, die vollständige Restaurierung durchzuführen. Das Projekt bestätigte hier erneut, dass es nicht nur „breit die Möglichkeit gegeben hat, Restauratoren aus verschiedenen Teilen der Tschechischen Republik einzubeziehen und so das Bewusstsein für den kulturellen Reichtum Nordwestböhmens zu fördern“, sondern dass es auch half, die finanziell und fachlich anspruchsvolle Restaurierung des kulturellen Erbes der Ústecký kraj zu sichern.
Genau bis zum 21. Oktober 2020 wurde im Projektteam die Ausstellung „Die Geschichte der alten Stadt Most: Zum Gedenken an Heide Mannlová“ realisiert, die am selben Tag von einem Sammelband mit dem gleichen Titel begleitet wurde. Alles basierte auf der aktiven und rechtzeitigen Sicherstellung der notwendigen Arbeiten, die sich auf das künstlerische Konzept der Ausstellung und die festgelegte Struktur des Sammelbandes stützten. Details zu beiden sind im Link unten. Parallel dazu wurde die Vorbereitung des gleichnamigen internationalen Kolloquiums zum Datum der Eröffnung der Ausstellung am 22. Oktober 2020 durchgeführt. Aufgrund der pandemischen Maßnahmen wurde das Kolloquium jedoch abgesagt und ist spätestens bis zum 30. Juni 2021 geplant. Die Ausstellung selbst wurde zum festgelegten Termin eröffnet, konnte der Öffentlichkeit jedoch kurz vor Weihnachten physisch zugänglich gemacht werden.
Bereits bei der Erstellung der Ausstellung musste sich das Kreativteam, ähnlich wie andere in der Tschechischen Republik, mit dieser Eventualität auseinandersetzen, weshalb die Sicherstellung eines virtuellen Rundgangs auf den Webseiten des Museums eingeplant wurde. Die Ausstellung ist somit für Interessierte an der alten Stadt auch nach ihrem Ende dauerhaft zugänglich. Dank der realisierten Ausstellung gelang es, eine Reihe von Sammlungsobjekten aus der Unterkollektion der bildenden Kunst des Regionalmuseums in Most zu konservieren und zu restaurieren, die den Kern der gesamten Ausstellung bildeten. Ihr Konzept hatte somit hochpositive Auswirkungen auf die Pflege und den Schutz der Sammlung. An dieser Stelle ist die selbstlose und hochprofessionelle Arbeit der langjährigen Museumsrestauratorin Dagmar Pícová zu würdigen. Eine Auswahl von sechs geeigneten Leihgaben half dank der Freundlichkeit der Leihgeber, die vom Museum erzählte Geschichte der verschwundenen historischen Stadt Most zu illustrieren.
Aktuell erfolgt die fachliche Aufarbeitung aller Ergebnisse in weitere definierte Ausgaben des Projekts. Eine der wichtigsten nächsten Aktionen, die nun die Partner auf der tschechischen Seite erwartet, ist die Durchführung der Ausstellung KRUŠNOHOŘÍ / ERZGEBIRGE – DIE KUNST DER SPÄTMITTELALTER vom 5. Februar bis 18. April 2021 im Regionalmuseum in Chomutov, altes Rathaus, Platz 1. Mai 1, Chomutov, Ausstellungsraum. Kurz darauf wird die Ausstellung von fünf Fachpublikationen begleitet, die die Ergebnisse des Teams aller beteiligten Fachleute und Restauratoren zusammenfassen.
Aktivitäten bis Juli 2020
Das tschechisch-deutsche grenzüberschreitende Projekt Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge hat im Jahr 2020 seine zweite Hälfte erreicht und bereitet sich auf seinen Abschluss im Jahr 2021 vor. Bis 2020 umfassten die Aktivitäten der Projektpartner auf der tschechischen Seite hauptsächlich Restaurierungen, notwendige Materialuntersuchungen und wissenschaftliche Forschungen, einschließlich ihrer ersten Präsentation im Rahmen von Vortragsaktivitäten. Im August 2019 wurde an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden die Restaurierung des Tondo mit der Heiligen Anna Selbdritt aus der Dekoration des Gewölbes der nördlichen Vorhalle der Dekanatskirche Mariä Himmelfahrt in Most von Asgard Kleinbauerová abgeschlossen.
Das Tondo ist eines der restaurierten Sammlungsobjekte im Projekt und wurde somit auch zum faktischen Symbol der gegenseitigen Zusammenarbeit zwischen der tschechischen und der deutschen Seite. Das Werk befindet sich in der Sammlung des Regionalmuseums und der Galerie in Most (Inv. Nr. UP 0393). Am 12. September 2019 fand im Regionalmuseum und der Galerie in Most (auch OMGM) mit finanzieller Unterstützung des MK ČR aus dem Programm für UNESCO-Denkmäler ein retrospektiver Workshop der Ústecký kraj statt, der dem erfolgreichen Eintrag des Objekts in die UNESCO-Welterbeliste gewidmet war, treffend betitelt „Der Weg der Bergbauregion Erzgebirge zwischen das Weltkulturerbe (1998–2019)“. Hier konnte der Öffentlichkeit das restaurierte Tondo erstmals vorgestellt werden, das im Jahr 2021 zusammen mit den anderen Werken im Projekt in der Abschlussausstellung Erzgebirge/Erzgebirge. Die Kunst der Spätmittelalter präsentiert wird.
Bis zum 31. Mai 2020 wurde die Restaurierung einer Dreiergruppe von Werken sowohl aus der Sammlung des Regionalmuseums und der Galerie in Most als auch aus der Sammlung des Regionalmuseums in Teplice abgeschlossen. Nach der Restaurierung kehrten die Votivtafel aus Most von Meister IW (OMGM Inv. Nr. UOM 0368), die Thronende Madonna (OMGM Inv. Nr. UP 0463) und die Madonna aus Krupka (Regionalmuseum in Teplice) in die Museen zurück. Der Transport wurde Anfang Juni 2020 von einem fachlich spezialisierten Unternehmen sichergestellt.
Die Restaurierung der Votivtafel aus Most wurde von dem Restaurator Jakub Stretti (Prag) durchgeführt. Die Thronende Madonna, auch aus Litvínov, wurde von der Restauratorin Monika Wolfová (Kyjov) restauriert. Die Madonna aus Krupka durchlief das Atelier des Restaurators Jindřich Šlechta (Horažďovice).
Das Projekt bot somit breit die Möglichkeit, Restauratoren aus verschiedenen Teilen der Tschechischen Republik einzubeziehen und förderte so das Bewusstsein für den kulturellen Reichtum Nordwestböhmens. Die Interdisziplinarität im Projekt und die enge Zusammenarbeit während des Restaurierungsprozesses wurde durch das Akademische Labor für Materialuntersuchungen von Malereien (ALMA) an der Akademie der Bildenden Künste in Prag sichergestellt. Aktuell erfolgt die fachliche Aufarbeitung aller Ergebnisse, die während des Restaurierungs- und Materialuntersuchungsprozesses gewonnen wurden, in vorab definierten Ausgaben des Projekts. Eine der wichtigen nächsten Aktionen, die im Oktober 2020 die Partner auf der tschechischen Seite erwartet, ist die Organisation eines Fachkolloquiums und einer Ausstellung Die Geschichte der alten Stadt Most mit dem Untertitel Zum Gedenken an Heide Mannlová Raková. Zu dem Fachkolloquium wird ebenfalls ein gleichnamiger Sammelband vorbereitet.
Aktivitäten
Im April 2019 stellte das Regionalmuseum und die Galerie in Most im Rahmen der Reziprozität ein Sammlungsobjekt dem Regionalmuseum in Chomutov zur Verfügung. Es handelt sich um das Epitaph von Jindřich Piscator (Inv. Nr. UOM 0477), das aus der Dekanatskirche Mariä Himmelfahrt in Most in die Museumsbestände übertragen wurde. Das Epitaph wird bis 2021 in der Dauerausstellung des Chomutov-Museums den Altar der Heiligen Barbara ersetzen, der derzeit restauriert wird. Die reziproke Leihgabe des Epitaphs von Jindřich Piscator († 1568–1569) ermöglicht es, das Werk erneut auszustellen, das lange Zeit den Augen der Besucher verborgen war. Gleichzeitig ist es eine Gelegenheit, auf das 450. Jubiläum des Todes einer bedeutenden Persönlichkeit aus Most hinzuweisen. Nicht nur die eigene lateinische Inschrift auf dem Epitaph, sondern auch die Quellen belegen, dass Jindřich Piscator allgemeine Anerkennung für seine Aktivitäten in der Stadt genoss. Die Inschrift, die in sechs Zeilen verfasst ist, besagt, dass „Seine Tugenden passen nicht auf die kleine Tafel, / deren Zeuge diese Stadt Most war und ist.“ Die Tafel ist somit eine Erinnerung an seinen großen Einfluss auf das Geschehen in Most, wo er einer der Hauptverfechter des lutherischen Glaubens war und als Ratsherr sowie auch als Richter von Most (1566) tätig war. Im Falle des Epitaphs handelt es sich um ein repräsentatives Grabmal, bei dem sich einige Forscher die Frage stellen, ob es bereits zur Zeit seiner Entstehung in der Moster Kirche installiert war. Gründe für Zweifel ergeben sich insbesondere aus den erhaltenen Angaben über Streitigkeiten bei der Beerdigung in der Kirche aufgrund unterschiedlicher Konfessionen. Trotz dieser Überlegungen gehört das Epitaph aufgrund seiner Provenienz zur Gruppe der Werke aus der Dekoration der Dekanatskirche und spiegelt in jedem Fall eine der wichtigen historischen Etappen wider. Es erzählt die Geschichte einer hochkultivierten Stadt des 16. Jahrhunderts, deren gesellschaftliches Leben sich um die Stadtkirche konzentrierte, die zu dieser Zeit erbaut und aufwendig ausgestattet wurde. Das gemalte epitaphische Grabmal zeigt die Familie von Jindřich Piscator, den Vater mit drei Söhnen und die Frau mit der Tochter. Die gesamte Szene verweist mit ihrer ikonografischen Komposition traditionell auf das Heil des Menschen. Hinter der Szene mit der Familie sind zwei Szenen in die Landschaft gesetzt – die Taufe Christi im Jordan und unidentifizierte Figuren von zwei Männern, die sich entgegenkommen, das zentrale Bild endet dann mit dem Thron der Gnade, über dem Christus beim Jüngsten Gericht im dreieckigen Giebelfeld dargestellt ist.
Das Werk ist ein Beispiel für „die bildende Kultur, die in den reformatorischen Kirchen auf dem Gebiet Böhmens entsteht“, insbesondere der sepulkralen Kunst, in der die lutherische Kultur trotz der Jahrhunderte unauslöschliche Spuren hinterlassen hat. Aus künstlerischer Sicht wird sein Schöpfer dem Kreis um die Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren und Lucas Cranach dem Jüngeren zugeordnet. Die allgemeine Akzeptanz dieser Schöpfung und ihre Rezeption sind in diesem Umfeld nicht ungewöhnlich, schon deshalb, weil Lucas Cranach der Ältere nicht nur ein Freund von Martin Luther war, sondern auch anderer religiöser Reformatoren und Humanisten.
Vorbereitet von Mgr. Jitka Šrejberová, Ph.D.
Literaturauswahl
HORNÍČKOVÁ, Kateřina, ŠRONĚK Michal (Hrsg.). Die Kunst der tschechischen Reformation (1380-1620). Prag 2010.
MANNLOVÁ, Heide, NOVÁKOVÁ, Zdenka. Nordböhmische Kunst des 14.–18. Jahrhunderts: Führer durch die Ausstellung in der verlagerten gotischen Kirche in Most. Ústí nad Labem, 1988.
MANNLOVÁ-RAKOVÁ, Heide. Kulturelles Denkmal Most: Die Dekanatskirche und ihre Baumeister. Prag 1988.
OTTOVÁ, Michaela, ROYT, Jan. Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Most zur Zeit der Konfessionsänderungen (1517–1594). Ústí nad Labem 2014.
Die Forschung zur Bergbauvergangenheit des Erzgebirges hat weitere Unterstützung erhalten
Das Regionalmuseum in Most wird weiterhin die gegenseitige tschechisch-deutsche Zusammenarbeit unterstützen, die sich auf der Plattform der gemeinsamen Bergbauvergangenheit der Erzgebirgsregion entwickelt.
Nach mehreren erfolgreich umgesetzten thematischen Projekten aus dem Programm der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Ziel 3/Ziel 3 wurde im September 2017 vom Monitoring-Ausschuss in Seiffen das Projekt mit dem Titel Die Kunst der Spätmittelalter in der Bergbauregion Erzgebirge genehmigt, das in den Jahren 2018 – 2021 bereits im neuen Programm der Zusammenarbeit Tschechische Republik - Freistaat Sachsen SN-CZ 2014-2020 umgesetzt wird.
Inhalt des Projekts ist der Austausch von Erfahrungen und die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit durch gemeinsame tschechisch-deutsche Aktivitäten in Form von Forschung, Rettung und Förderung des kulturellen Erbes aus der Zeit des Spätmittelalters. Eine große Rolle spielen hier Aktivitäten, die den Austausch von Erfahrungen zwischen Fachleuten auf internationaler Ebene unterstützen und ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren. Auf tschechischer Seite werden unter anderem fünf wertvolle Kunstwerke aus den Untererzgebirgen untersucht und restauriert, auf deutscher Seite wird eine umfassende Forschung zu spätgotischen Altären im Bereich Freiberg durchgeführt. Die gemeinsame Arbeit wird der Öffentlichkeit in Form einer Ausstellung und eines Workshops präsentiert.
Projektpartner sind die Ústecký kraj, die Hochschule für Bildende Künste Dresden und das Regionalmuseum in Most, eine beitragsfinanzierte Organisation.
Das Projekt wird im Rahmen der Maßnahme Nachhaltige, partnerschaftliche Zusammenarbeit, Prioritätsachse Stärkung der institutionellen Kapazität öffentlicher Stellen und Beteiligter und Beitrag zu einer effektiven öffentlichen Verwaltung umgesetzt.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten des Projekts betragen 1.141.000 €, davon 969.000 € Unterstützung der Europäischen Union.
Grenzüberschreitende Konferenz zu 500 Jahren der Dekanatskirche in Most
Vortragsreihe - Der Dom hat 500 Jahre
Vorbereitet von Mgr. Jitka Šrejberová, Ph.D.