Tomáš Švéda - Augen der Landschaft

DetailTomáš Švéda - Augen der Landschaft

 

27.5.2022 - 2.10.2022

Tomáš Švéda / Augen der Landschaft

27. 5. – 2. 10. 2022, die Vernissage findet am 26. 5. 2022 um 17 Uhr statt.

Zur Eröffnung der Ausstellung tritt das Duo Melos sowie Schüler der Flötenklasse von Lenka Pašková und Schüler der Gitarrenklasse von Jan Mareš von der Grundschule für Kunst F.L. Gassmann in Most auf.

Das Regionale Museum und die Galerie in Most präsentieren in den Galerieräumen eine Ausstellung von Gemälden von Tomáš Švéda, der zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung 12/15 gehörte. Er wurde am 12. Dezember 1947 in Prag geboren und studierte nach der Fachschule für Kunst in Prag an der Akademie der Bildenden Künste in Prag (Atelier von Prof. Alois Fišárek). Er widmet sich Malerei, Zeichnung und Restaurierung. Er lebt und arbeitet in Prag und in Malíkov nad Nežárkou.

Die Künstlergeneration der 70er Jahre, zu der Tomáš Švéda gehört, entschloss sich zu Beginn ihres eigenständigen Schaffens, die Möglichkeiten traditioneller bildnerischer Mittel – Bild, Zeichnung, Skulptur – zu überprüfen. Dies tat sie mit großer Erudition, und heute zeigt sich, dass gerade sie das Bewusstsein für die Notwendigkeit kreativer künstlerischer Freiheit in unserem Umfeld bewahrte und maßgeblich zur Rückkehr der tschechischen bildenden Kunst in den Kontext des europäischen Kunstgeschehens beitrug.

Tomáš Švéda beteiligte sich aktiv an der Gründung der generationellen Freien Gruppe 12/15, Spät, aber doch, die einen wesentlichen Teil der markantesten Vertreter der Generation vereinte. Von Anfang an bewegte sich sein Schaffen zwischen Zeichnung, Malerei und Objekt, zwischen denen die definierten Grenzen verschwammen und die Disziplinen frei ineinander übergingen. Die Inspiration von Švédas bisherigem Schaffen, insbesondere durch die Natur, ist deutlich. In seinem Werk zeigt sich die Natur-Landschaft vor allem als bestimmende Kraft des fließenden Lebens. Sie offenbart sich also nicht als für immer gegebener statischer Fakt, sondern erscheint einzig als dynamische Beziehung im Zusammenspiel und in der Opposition, als Dialog zwischen Mensch und allem Geschaffenen. Švédas Bilder sowie Zeichnungen und großformatige, im Raum schwebende farbige Objekte aus Draht und Papier sind energetische Felder, zeitliche Abschnitte eines Weges, auf dem der Künstler durch Zeichnung oder Malerei die niemals abgeschlossene variable Rede der Macht der Natur berührt. Diese unaufhaltsame Wandelbarkeit des natürlichen Geschehens entspricht perfekt der zerbrechlichen Flüchtigkeit des Pinselstrichs oder der farbigen Pastellkreide. Sie erfassen die Knoten des Raumes und die Silokurven seiner Expansion.

Das Hauptbauelement der Bilder und Zeichnungen von Tomáš Švéda ist das Licht, das Farbe ist. Dies wird noch mehr durch das Schaffen betont, das aus der Verlagerung des Ateliers des Künstlers nach Südböhmen entstanden ist. Als Maler sah er die Farbe hier ganz neu, noch demonstrativer getragen vom Licht als Schöpfer, vervielfacht durch das Flimmern des hohen Himmels auf der Wasseroberfläche. Tomáš Švéda möchte mit seinem Bild nicht die endgültige Form der Dinge und Phänomene festhalten, da er bewusst als Schöpfer keine einzige Position „vor dem Modell“ einnimmt, aus der dann der perspektivische Blick auf die in drei Dimensionen des alltäglich gelebten Raumes verteilten Dinge entstehen würde. Sein Platz als Beobachter ist nämlich vielfältig, er sieht wie jemand, der sich immer im Zentrum befindet, umgeben von Licht, Raum, Zeit. Dort, wo der Maler steht, verwandelt sich alles, dort springt die Energie und verändert ihre sichtbaren Formen. In diesem Geschehen kann er in die Augen der Landschaft blicken und die Sprache über den Sinn der Realität hören. Die Situation des Menschen, der sich im Zentrum des Geschehens von Raum und Zeit befindet, kann somit die gesamte bisherige Schöpfung Švédas gut charakterisieren, wo jeder neue Schritt gleichzeitig die Bedeutungsebenen der vergangenen Schritte enthüllt.

Ausstellungsautor: Ivan Neumann

Kuratorin der Ausstellung: Olga Kubelková

Fotografie: Ota Palán

Grafische Lösung: Marek Jodas

Das Regionale Museum und die Galerie in Most, Čsl. armády 1360/35, Most

Geöffnet täglich außer montags von 12:00 bis 18:00 Uhr, Sa – So von 10:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt: 30 Kč Vollpreis (Erwachsene) / 15 Kč ermäßigt (Studenten und Senioren)