Exponat des Monats 9 / 2021
Schulheft eines Gymnasiasten A. Novák aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Der Monat September ist gekommen, mit dem unweigerlich auch die Rückkehr der Kinder und Schüler in die Schulbänke verbunden ist. In diesem Sinne haben auch wir als Exponat dieses Monats das Schulheft eines Gymnasiasten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgewählt, das als eines der Manuskripte im Sammlungsfonds unserer Museumsbibliothek aufbewahrt wird. Es handelt sich um ein unpaginiertes Heft über Zoologie mit Notizen eines Autors, die mit blauer Tinte geschrieben und reichhaltig mit Zeichnungen ergänzt sind. Der Einband ist blau und aus Pappe. Der Umschlag ist vergilbt, aber ansonsten ist es in sehr gutem Zustand. Der Student, dessen Zoologie-Heft uns erhalten geblieben ist, war Antonín Novák. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um denselben Antonín oder Anton Novák, auch Nowak genannt, dessen Herbarium aus der Zeit um 1889 in den botanischen Sammlungen unseres Museums zu finden ist. Das Heft gelangte vermutlich gleichzeitig mit diesen Herbarium als Teil seines Nachlasses zu uns.
Antonín Novák selbst wurde nach seinem Studium Professor an einem deutschen Realgymnasium (in den Jahren 1875 – 1907), wo er Naturkunde, Physik, Mathematik, Arithmetik, Geometrie, Geographie und Einführung in die wissenschaftliche Philosophie unterrichtete. Gleichzeitig war er dort auch als Kurator des naturwissenschaftlichen Kabinetts und kurzzeitig auch des chemischen Labors tätig und verwaltete somit nach und nach mehrere zehntausend Naturgegenstände – Mineralien, zoologische Präparate, Herbariumsstücke von Pflanzen usw. Außerdem war er von 1908 bis 1918 Vorsitzender des Freundeskreises des Museums. Im Regionalmuseum und der Galerie in Most sind 230 Herbariumsstücke aus seinen Sammlungen in der Umgebung von Most und Litoměřice aufbewahrt (weitere im Regionalmuseum in Litoměřice). Alle seine Aufzeichnungen sind sehr sorgfältig bearbeitet, einschließlich Beschreibungen und Datierungen. Angesichts der Angaben aus den Jahresberichten des deutschen Gymnasiums ist wahrscheinlich nur ein Bruchteil seiner ursprünglich umfangreichen Sammlung erhalten geblieben.
Wie zu sehen ist, hatte er laut detailliert geführten Notizen bereits seit seinen Studienjahren eine sehr positive Beziehung zu den Naturwissenschaften, und die Sorgfalt, mit der er anschließend seine Aufzeichnungen und seine Sammlung führte, können wir bereits in so jungem Alter beobachten.