Quarz aus dem slowakischen Fundort Banská Belá
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Exponat des Monats 3 / 2022
Ein bekanntes Gebiet für schöne Exemplare von Quarz und seinen verschiedenen Sorten ist seit vielen Jahrhunderten die Bergbaustadt Banská Štiavnica und deren Umgebung. Bereits im 11. Jahrhundert wurden in Banská Štiavnica edelmetallhaltige Erze wie Silber, Gold und viele andere Metalle abgebaut. Von hier stammen hervorragende Exemplare vieler Mineralarten, z.B. Chalkopyrit, Barit, Manganocalcit, Galenit, Sphalerit, reines Silber oder Stefanit. Unter Mineralien-Sammlern ist Banská Štiavnica weltweit berühmt für Funde von sogenannten Zepter- oder Taubenschlag-Amethysten.
Die Erzgänge setzten sich in der Umgebung von Banská Štiavnica fort. Im Kataster der Gemeinde Banská Belá wurden weniger reiche Gänge bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts abgebaut.
Am südöstlichen Rand der Gemeinde Banská Belá befindet sich im Wald ein kleiner Steinbruch, in dem in der Vergangenheit Quarzit abgebaut wurde. Die Wände des Steinbruchs waren von Quarzadern durchzogen. Die Hohlräume in den Adern waren meist mit Kristallen von gewöhnlichem Quarz und klaren Kristallen gefüllt, seltener waren violette Amethyste. Zwischen den Kristallen fanden sich weiße Aggregate von Chalcedon. Das Gestein, in dem die Adern mit Hohlräumen vorkamen, ist sehr fest und hart. Um qualitativ hochwertige Exemplare zu erhalten, waren gute Ausrüstung und viel mühsame Arbeit erforderlich, die oft mit der Zerstörung des angestrebten Musters endete. Ein weiteres Ärgernis waren rostige Beläge von Limonit auf den Kristallen, die jedoch vorsichtig entfernt werden können, am besten mit einer speziellen Druckwasserpistole. Die größten gefundenen Kristalle erreichten eine Länge von 20 Zentimetern. Kristalle mit einer Länge von 10 Zentimetern waren in der Vergangenheit recht häufig. Derzeit sind die Wände des Steinbruchs stark zugewachsen und Quarzadern mit Hohlräumen sind selten und meist bereits von Sammlern abgebaut. Dennoch kann man mit etwas Glück eine kleine Hohlraum mit Quarzkristallen im Schutt finden. Oder bei genügend Zeit versuchen, eine Quarzader direkt in der Wand des Steinbruchs zu finden und abzubauen.
Die ausgestellten Quarzproben aus Banská Belá stammen aus der Sammlung von Ing. Ladislav Blaha aus Most.