registrierungsnummer CZ.02.3.68/0.0/0.0/18_067/0012378
Projekt realisiert vom Regionalmuseum und der Galerie in Most, einer beitragsfinanzierten Organisation als Empfänger von Fördermitteln.
Beginn der Projektdurchführung: 1. 1. 2020
Ende der Projektdurchführung: 31. 12. 2022
Gegenstand des Projekts ist die Erstellung einer digitalen Bildungsressource (DBR), die aus drei Bildungsmodulen bestehen wird:
1. Stereoskopische Bilder – „Die Welt und die Region um 1900“
2. Historische Fotografien von Mostecko
3. Virtuelles Museum von Mostecko.
Es handelt sich um eine interaktive DBR, die Schüler der Grund- und Sekundarschulen aktiv in den Lernprozess einbezieht.
Das Ziel des Projekts ist die Schaffung einer neuen interaktiven Form der Präsentation von Exponaten/Sammlungen des Regionalmuseums und der Galerie in Most, die online oder in Präsenz mit Hilfe digitaler Technologien für die Bildungsbedürfnisse von Schülern der Grund- und Sekundarschulen zugänglich und nutzbar sein wird. Diese Form des Unterrichts ist der Schlüssel zur Verbesserung der Bildungsqualität und zur Verringerung der Studienmisserfolge der Schüler in Fächern wie Geschichte, Heimatkunde, Geografie und Naturwissenschaften. Das Projekt konzentriert sich auf die Einbeziehung digitaler Technologien in den Unterricht der Schüler mit einem Schwerpunkt auf interaktiver Beteiligung. Bei den Schülern wird die digitale Kompetenz und das informatische Denken erhöht. Das Projekt sieht die Einbeziehung von Schülern mit besonderen Bedürfnissen vor, für deren Bedürfnisse die DBR ebenfalls vorbereitet wird.
Das Projekt Panorama der alten Mostecka wird von der Europäischen Union mitfinanziert.
Facebook-Profil Panorama der alten Mostecka
Veröffentlichungstätigkeit
Panorama der alten Mostecka, Autor Michal B. Soukup, Zeitschrift Pod Hněvínem 4/2020
Im Januar 2020 startete das Projekt des Regionalmuseums und der Galerie in Most (im Folgenden OMGM) mit dem Titel „Panorama der alten Mostecka“, das von der Europäischen Union mitfinanziert wird, konkret aus dem Operativen Programm Forschung, Entwicklung und Bildung. Die Mittel für die Umsetzung konnten über das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gewonnen werden, wo das Projekt unter der Registrierungsnummer CZ.02.3.68/0.0/0.0/18_067/0012378 erfasst ist. Im Rahmen des Programms hatten nur wenige Museen aus der gesamten Republik Erfolg, was als großer Erfolg gewertet werden kann.
Der Hauptzweck dieses ehrgeizigen Vorhabens ist die Schaffung einer Digitalen Bildungsressource (DBR), die einen neuen Zugang zur Präsentation von Exponaten aus der Sammlung des OMGM – insbesondere Fotografien, Negative – durch virtuelle Realität („3D-Brillen“) ermöglicht. Die Zielgruppe des Projekts sind Schüler der Grund- und Sekundarschulen, wobei drei der Schulen in Most direkt an der Umsetzung mitarbeiten. Dazu gehören die Grundschule und Kindergarten Horní Jiřetín, AMA SCHOOL – Grundschule und Kindergarten Montessori o.p.s. in Most und die Grundschule und Kindergarten Litvínov-Janov. Die Sammlung des OMGM umfasst Tausende von Fotografien in Form von Positiven und Negativen. Die meisten von ihnen blieben jahrzehntelang im Depot verborgen und konnten bis heute nicht angemessen der Öffentlichkeit präsentiert werden, obwohl die ältesten Exemplare bereits an der Wende des 50. und 60. Jahrhunderts des 19. Jahrhunderts entstanden. Im Laufe der langen Jahre ihrer Existenz sind einige leider rissig, verblasst oder verlieren an Schärfe, weshalb es notwendig ist, die Bildinformationen in höchster Qualität durch schonendes Scannen zu retten. Die Originale müssen dann in einer klimatisierten Umgebung ohne Lichtzugang aufbewahrt werden, um sie für zukünftige Generationen zu erhalten.
Die gescannten Bilder werden nicht nur die Grundlage für die geplanten Bildungsmodule und die eigenständige Webseite bilden, sondern werden in Zukunft auch der Forschung und der breiten Öffentlichkeit als Forschungs- und Erkenntnismaterial dienen. Darüber hinaus wird eine Gruppe von dreidimensionalen Exponaten gescannt, die das „virtuelle Museum“ füllen und den Schülern den engsten Kontakt mit Objekten ermöglichen, die sie unter normalen Umständen nicht berühren könnten.
Im Laufe der nächsten zwei Jahre werden schrittweise drei Bildungsmodule entstehen. Als erstes wird das OMGM die Stereoskopischen Bilder – Die Welt um 1900 vorstellen. Es handelt sich um Bildpaare, die beim Betrachten mit beiden Augen durch Vergrößerungslinsen den Eindruck von dreidimensionalem Sehen erzeugen. Hunderte dieser gläsernen stereoskopischen Positiven konnten nach dem Untergang des berühmten Litvínov Panorama gerettet und zusammen mit seinen Trümmern in der Museumsammlung aufbewahrt werden. Dank moderner Technik werden sie in Form von Reisen durch Europa und andere Teile der Welt wieder zum Leben erweckt, so wie sie von den hier lebenden Menschen vor mehr als hundert Jahren wahrgenommen wurden.
Das zweite Modul konzentriert sich auf den Zugang zu den Historischen Fotografien von Mostecko, hauptsächlich aus dem Zeitraum 1890–1945. Die alten Museumsbestände kamen von der Stadtgemeinde, von Privatpersonen oder durch Käufe. Ein Teil der Aufnahmen wurde auch vom Museum selbst angefertigt. In den 30er Jahren wurde der aktive Fotograf Otto Kittel zum Verwalter der Museumsdokumentation. Er fügte der Sammlung unter anderem auch ältere eigene Glasnegative hinzu, für die er einen Katalog anfertigte. Kittel bewegte sich über Jahre in Mostecko und dokumentierte die Landschaft und Siedlungen – so gelang es ihm, deren Erscheinungsbild vor dem massiven Anstieg des Kohleabbaus festzuhalten. Auch die lokalen Fotostudios hatten großen Einfluss auf das Wachstum der Museumsfotografien – darunter waren die bedeutendsten Firmen C. Pietzner (der jedoch in vielen anderen Städten tätig war – z.B. in Litoměřice, Teplice) oder Alfred Hoffmann. Alfred Hoffmann selbst war Mitglied des Museumsvereins, sodass er dem Museum viele Aufnahmen kostenlos zur Verfügung stellte oder die Stadt sie für das Museum kaufte. Zum Beispiel eine Serie, die die Konfiskationen der Mostecker Glocken im Ersten Weltkrieg dokumentiert. Die meisten von ihnen kehrten nicht mehr nach Most zurück.
In der Sammlung sind auch zahlreiche größere Bestände vertreten. Darunter sticht beispielsweise die Dokumentation der Raucherkatastrophe von 1895, der Bau des Janov-Staudamms (1911-1914), die Feier der Weihe neuer Glocken in Most (1924) oder eine Gruppe von Aufnahmen der Trümmer von Häusern nach den Bombardierungen (1944) hervor. In ganzen Serien entstanden auch Fernansichten der Stadt Most – insbesondere von der beliebten Aussicht auf Hněvín.
Der Höhepunkt der Arbeiten am Projekt wird das Virtuelle Museum von Mostecko sein, das den Kindern ermöglicht, ausgewählte historisch wertvolle Objekte aus der Sammlung des OMGM zu betrachten, mit ihnen zu interagieren, in ihr Inneres zu schauen oder sie zu zerlegen, und das alles in virtueller Realität. Jedes Objekt wird mit einem Begleitmaterial versehen, das seine Geschichte und historische Bedeutung vollständig präsentiert. So können die Kinder beispielsweise die Funktion einer Bergmanns-Benzinlampe kennenlernen.
In Zukunft werden die 3D-Brillen im OMGM nicht nur von der Schuljugend, sondern nach Erreichung der Projektziele auch von Erwachsenen und Senioren genutzt, die sicherlich nicht weniger „eine Reise in alte Zeiten“ zu schätzen wissen.