Mütze eines hohen Beamten der österreichisch-ungarischen Marine

DetailMütze eines hohen Beamten der österreichisch-ungarischen Marine

 

Exponat des Monats 8 / 2022

Datierung: Ende des 19. Jahrhunderts

Einfache Mütze aus dunkelblauem Wollstoff mit festem Leder-Schild und Lederunterkinnriemen. Auf der Vorderseite befindet sich ein gestickter österreichischer Adler, über ihm die kaiserliche Krone. Die Mütze ist mit einem breiten schwarzen Seidenband eingefasst, auf dem zwei metallene Borten in goldener Farbe angebracht sind. Die Mütze hat eine seidene Innensohle mit unleserlichem Firmenzeichen (lesbar ist nur das Wort Wien). Die Mütze ist nur grundlegend konserviert, vor der Restaurierung.

Es handelt sich laut Bezeichnung um die Mütze eines hohen österreichisch-ungarischen Marinebeamten. Im Gegensatz zur Mütze eines Marineoffiziers ist sie mit dem Staatswappen (österreichischer Adler) anstelle des Ankerzeichens versehen, das für aktive Marineoffiziere bestimmt ist. Die österreichische Krone ist ein Typ, der für höhere Beamte und Offiziere vorgesehen ist. Die Borten kennzeichnen den Stabsrang (Offiziere) oder die Zugehörigkeit zum Beamtenrang des Oberkommissars /Ober.Comissär 1. und 2. Klasse oder Ingenieurs 1. und 2. Klasse. Der Status der Marinebeamten war auch für Lehrkräfte der Militärmarine-Realschule in Pula reserviert. Der Ingenieurgrad war technischen und fachlichen Berufen vorbehalten, wie zum Beispiel Meteorologen, Kartografen, Hydrographen usw.

Die k. u. k. Marineabteilung des Kriegsministeriums (K.u.K Marinesektion) in Wien war die offizielle Abteilung der österreichisch-ungarischen Marine, die für die Verwaltung von offiziellen, wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Angelegenheiten der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine zuständig war. Interessant ist, dass insbesondere im technischen und wissenschaftlichen Bereich der Marineabteilung ein großer Teil des Personals aus der Bevölkerung des Königreichs Böhmen (tschechisch und deutschsprachig) bestand. Der Grund dafür war die hohe Fachkompetenz und die hervorragende technische Ausbildung, die die Fachschulen und Universitäten in Böhmen und Mähren boten.

Text/Foto: Jiří Šlajsna