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Exponat des Monats 3 / 2018
MEGILAT ESTER (Die Estherrolle)
Das biblische Buch Esther, geschrieben auf Hebräisch in der traditionellen Form einer Pergamentrolle ohne Illuminationen, bestimmt zum Lesen in der Synagoge im Rahmen der Gottesdienste zum jüdischen Fest Purim. Verfasst im Zeitraum vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wahrscheinlich mit mitteleuropäischer Provenienz (vielleicht Böhmen).Es handelt sich um eine Rolle aus fünf Bahnen, die mit grobem Faden genäht und auf einen Holzstab gewickelt ist, verfasst von einem Schreiber. Geschrieben mit Tinte, in hebräischer aschkenasischer quadratischer Schrift.
Die Rolle wurde am 16. 8. 1892 vom Museum von Israele Schwarze, einem Händler aus Most, für 2 Fl. (Florin) gekauft. Im Jahr 2012 wurde kostenlos ein konservatorischer Eingriff im Restaurierungsatelier von Jana Náprstková im Nationalmuseum in Prag durchgeführt. Die Rolle befindet sich in der Unterkollektion der Manuskripte der Bibliothek des Regionalmuseums in Most,
p. o. unter der Signatur 218/Ruk
Das Fest Purim
Das jüdische Fest, das am 14. Tag des Monats Adar (März) zu Ehren der Königin Esther, der beliebten Frau des persischen Königs Ahasveros, gefeiert wird, die die Juden vor der Ausrottung gerettet hat.
Der Name Purim erinnert an den verräterischen Statthalter Haman, der das Massaker plante und das Los warf, um den Tag für das bevorstehende Massaker zu bestimmen. An diesem Fest wird abends und morgens öffentlich das Buch Esther vorgelesen. Wann immer der Name Hamans ausgesprochen wird, machen Erwachsene und Kinder mit Trampeln und Rasseln Lärm, um sein Andenken auszutilgen.
Es handelt sich um ein fröhliches Fest, das traditionell mit einem Festmahl gefeiert wird, es werden Purimspiele gespielt, typische Speisen (zum Beispiel Hamans Ohren) gegessen und zum Fest gehört auch das Versenden von Leckereien an Freunde und Geschenken an die Armen. Seit Jahrzehnten finden in Israel öffentliche Karnevals zu Purim statt. Die Feier dieses Festes ist nach wie vor sehr aktuell und symbolisiert den Sieg des Guten und der Liebe über das Böse und der Menschlichkeit über Blindheit und Rassismus.