Exponat des Monats 6 / 2016
Mechanische Vögel
Die Idee des mechanischen Singvogels ist sehr alt, und bereits der Weise Konfuzius erwähnte in China im Jahr 500 v. Chr. die Existenz eines mechanischen Vogels.
Im Laufe der Zeit durchlief diese Idee mehrere Reiche, bis sie sich in Europa niederließ, wo sie zur Vollkommenheit gebracht wurde. Die feine Mechanik der gefiederten Freunde, die Uhrwerken ähnelt, führte zur Entstehung der ersten singenden Vogelautomaten gerade in dem Land der Uhren, nämlich in der Schweiz, in der Werkstatt von Pierre Jaquet-Droz (1721-1788) in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Dieser Trend entwickelte sich dann hauptsächlich in den französischen Kantonen und in Frankreich selbst, von wo aus er sich im Laufe des 19. Jahrhunderts auch in die deutschsprachigen Länder ausbreitete. Zu den bedeutendsten Herstellern gehörten C.K. Lamy & Co, Emilian Wehrle, Karl Griesbaum, Eschle und die Mechanische Musikwerke Manufaktur GmbH.
Die singenden Vögel wurden zunächst durch Präparation echter Vögel mit gefärbtem Gefieder hergestellt, und erst mit der Entwicklung der Industrie wurden sie aus Ersatzmaterialien als getreue Kopien ihrer Vorbilder gefertigt.
Das Sammlungsstück des Regionalmuseums in Most stellt ein typisches Produkt der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einem zusätzlich angefertigten Sockel dar.
Die feine Mechanik ermöglicht es allen drei Vögeln nicht nur zu singen, sondern auch verschiedene Bewegungen in die Darbietung einzubringen. Trotz aller Schwierigkeiten ist es gelungen, das genannte Exemplar bis in die heutige Zeit in vollem Funktionszustand zu erhalten.