Kormoran

DetailKormoran

 

Exponat des Monats 9 / 2024
Kormoran (Phalacrocorax carbo)

Der Kormoran ist ein unverwechselbarer Wasservogel aus der Ordnung der Ruderfüßer. Er kommt auf den meisten Kontinenten vor. Auf den ersten Blick fällt er durch seine Größe und sein Verhalten auf. Er ist fast so groß wie eine Gans, die adulten Vögel sind schwarz, während der Brutzeit haben sie weiß gefärbte Kehlen, Hauben am Hinterkopf

und Flecken an den Seiten. Unreife Individuen sind braun, die Unterseite des Körpers ist hell und gefleckt. Der lange, kräftige Schnabel mit der hakenförmigen Spitze und die Beine, deren vier Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind, machen den Kormoran zu einem perfekten Wasserjäger. Seine Nahrung besteht fast ausschließlich aus Fischen. Er ist sehr gefräßig, kann sich auf der Jagd in beträchtliche Tiefen tauchen und hält es unter Wasser länger als eine Minute aus. Kormorane jagen oft kollektiv, was ihre Jagderfolge noch erhöht. Die gefangenen Fische können bis zu 50 cm lang sein, meist jedoch bis zu 20 cm, sie werden immer kopfüber geschluckt. Aufgrund seiner Nahrungsansprüche wird er als großer Schädling in der Teichwirtschaft angesehen, Angler mögen ihn sehr wenig und verfolgen ihn.

In Tschechien brütete der Kormoran erstmals 1982 in Nové Mlýny, seitdem hat er sich auf viele andere Standorte ausgebreitet. Bei uns handelt es sich um eine brütende, durchziehende und überwinternde Art. Kormorane beginnen im März zu brüten, in der Regel mehrere Paare zusammen, oft bauen sie Nester in Kolonien anderer Wasservögel, z.B. Reiher. Das Nest wird aus dickeren Ästen gebaut, die Nistmulde aus feinen Zweigen, Gras, Schilfrohr usw. Das Weibchen legt meist im April 2 – 4 Eier, auf denen beide Elternteile 28 – 30 Tage sitzen. Die Küken verbringen vier Wochen im Nest. Danach breiten sie sich in der Umgebung aus, wo die Erwachsenen sie etwa einen weiteren Monat füttern, bis sie lernen zu jagen und zu fliegen.

Hohe Zahlen von Kormoranen können wir jeden Winter am Mostsee beobachten. Sie sind meist nicht scheu und trocknen nach der Jagd oft ihre ausgebreiteten Flügel auf schwimmenden Stegen in der Nähe des Ufers.

Text: Jaroslav Bažant

Foto: Miloslav Anderle