Exponát měsíce 7 / 2019
Hl. Anna Samotřetí
Ende des 18. Jahrhunderts, Sandstein, Höhe 87 cm
Regionalmuseum und Galerie in Most, Inv. Nr. UP 0216
Im Juli 2019 präsentiert das Regionalmuseum und die Galerie in Most der Öffentlichkeit die Statue der Hl. Anna Samotřetí als Exponat des Monats. Die unscheinbare Sandsteinfigur mit einer Höhe von 87 cm stellt in der Sammlung der bildenden Kunst einen der Steine in dem Mosaik künstlerischer Werke dar, mit dem die Geschichte der alten Stadt Most erzählt wird.
Die Statue gelangte 1969 ins Museum, als Mitarbeiter des damaligen Bezirksmuseums in Most sie während der Abbrucharbeiten der alten Stadt aus einer Nische des Bürgerhauses Nr. 263 in der Kulová-Straße retteten. Die Hl. Anna als Mutter der Jungfrau Maria war seit dem Mittelalter eine weit verehrte Heilige, deren Fest am 26. Juli gefeiert wird. Bis heute bleibt die Wetterregel „Heilige Anna, kalt am Morgen“ für Ende Juli gültig.
Die Heilige erfreute sich insbesondere im Bergbauumfeld großer Beliebtheit als Patronin der Bergleute. Nach ihr wurden Stollen und Städte benannt, wie zum Beispiel das sächsische Annaberg. In Most gab es seit dem Mittelalter, ähnlich wie in Krupka, die Friedhofskirche der Hl. Anna, seit 1878 evangelisch.
Die Komposition der Moster Hl. Anna knüpft an das Schema an, das durch die Gruppe der Hl. Anna Samotřetí auf der Karlsbrücke in Prag (1707) vom Barockbildhauer Matěj Václav Jäckel definiert wurde. Obwohl sie eine stark volkstümliche Ausführung dieser Komposition ist, bewahrt sie sich einige ihrer grundlegenden Elemente.
Trotz ihres volkstümlichen Ausdrucks ist die Statue ein wichtiges Zeugnis der barocken Kultur von Most und gleichzeitig ein Hinweis darauf, wie sehr das bürgerliche Umfeld von Most die Heilige verehrte.
Vorbereitet von Jitka Šrejberová.
Foto Pavel Krásenský, 2019.