Historisches Modell des österreichisch-ungarischen Torpedoboots SM Tb 12
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Exponat des Monats 10 / 2021
Küstentorpedoboot SM Tb 12 erblickte 1910 in den Werften Danubius in Fiume (heute kroatische Rijeka) das Licht der Welt. Es handelt sich um einen charakteristischen Vertreter des Typs Tb 7. Das Boot war 44,2 m lang, 4,3 m breit und hatte eine Verdrängung von 131,5 Tonnen bei einem Tiefgang von 1,5 m. Es wurde von zwei White-Forster-Dampfkesseln mit einer Leistung von 2.400 PS (Pferdestärken) angetrieben und erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 27,5 Knoten. Die Besatzung bestand aus 18 Matrosen und 2 Offizieren. Die Hauptbewaffnung bestand aus zwei Torpedorohren mit einem Kaliber von 450 mm, und die Sekundärbewaffnung aus zwei 3-Pfund-Geschützen Hotchkiss 47 mm SFK L/33, die lizenziell in den Škodawerken in Pilsen hergestellt wurden.
Das berühmteste Torpedoboot dieser Klasse ist das Boot SM Tb 11, das durch die Meuterei der Matrosen im Oktober 1917 bekannt wurde. Damals erhob sich die tschechisch-kroatische Besatzung, entführte das Boot und überquerte damit die Adria nach Ancona in Italien, wo sie sich der italienischen Marine ergab.
Es handelt sich um ein weitgehend genaues Modell (mit einigen Abweichungen), das offenbar aus dem Gedächtnis oder nach einem Foto angefertigt wurde. Der Rumpf ist aus Holz gefertigt, und die metallischen Teile des Modells bestehen überwiegend aus Messing, Aluminium und Eisen. Einige Details sind leider nicht erhalten geblieben, dennoch handelt es sich um ein sehr wertvolles Beispiel für den Schiffsmodellbau der Ersten Republik. Viele Elemente wurden werkstattmäßig bearbeitet, daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Schöpfer des Modells in einem Maschinenbau- oder Schlossereibetrieb tätig war.
Text: Jiří Šlajsna – Michal Soukup
Pflege und Vorbereitung des Exponats: Lucie Marková