Exponat des Monats 8 / 2018
Im August 2018 stellen wir als Exponat des Monats kein Sammlungsobjekt vor, sondern die Persönlichkeit von Franz Thuma.
Franz Thuma (1863-1923) war zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts der einzige Mineralienhändler im Raum Most. Bis 1906 arbeitete er als Bergbeamter im nordböhmischen Steinkohlenrevier. Danach widmete er sich voll und ganz seinem Hobby, der Geologie der Umgebung von Most. Besonders interessierte er sich für die Paläontologie der Kreidezeit, zu diesem Thema verfasste er mehrere Fachartikel. Eine große Sammlung von Mineralien, Gesteinen und Fossilien bildete die Grundlage des Geschäfts, das er bis zum Ersten Weltkrieg betrieb. Am Ende seines Lebens wurde er Beamter in der Moster Zuckerfabrik. Er war auch Mitglied des Museumsvereins in Most und widmete den Museumsbeständen zahlreiche Exemplare von Mineralien, Gesteinen und Fossilien. Nur ein kleiner Teil seiner Spenden ist bis heute in den Sammlungen erhalten geblieben.
In den Sammlungen des Regionalmuseums in Most sind mehrere Sammlungsobjekte erhalten geblieben, bei denen die ursprünglichen Etiketten des Geschäfts von Franz Thuma erhalten sind. Es handelt sich um Exemplare aus Böhmen - zum Beispiel ein Moldavit mit der kurzen Lokalisierung „südliches Böhmen“, Cinvaldit mit Scheelit aus Cínovec, Wolframit aus Cínovec. Aus europäischen Fundstätten sind Exemplare von Wulfenit aus Bleiberg in Kärnten, Österreich, Boulangerit - eine Plumositsorte aus dem Fundort Baia Sprie in Siebenbürgen, dem heutigen Rumänien, und Chlorit aus dem sächsischen Erzgebirge in Deutschland erhalten geblieben. In den paläontologischen Sammlungen gibt es mehrere Kollektionen verschiedener Gehäuse von Meereslebewesen aus der Kreidezeit. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese dem Museum von Franz Thuma gespendet oder verkauft wurden. Leider gibt es keine Dokumente, die diese Annahme bestätigen könnten.