Arbeiterkolonien 1900-1938 – Sozialer Wohnungsbau in Nordböhmen
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24.2.2016 - 29.5.2016
Die Autoren dieser Ausstellung sind Mitarbeiter der Ústí-Niederlassung des Nationalen Denkmalamtes Mgr. Marta Pavlíková, Mgr. Jiří Bureš und Mgr. Alena Sellnerová. Die Ausstellung ist eines der Ergebnisse des umfangreichen Forschungsprojekts „Untersuchung und Präsentation der Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts“, das aus institutioneller Unterstützung des Ministeriums für Kultur für die langfristige konzeptionelle Entwicklung der Forschungseinrichtung finanziert wird.
Auf fast dreißig Tafeln wird die Entwicklung des Arbeiterwohnens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts dokumentiert. Der größte Fokus liegt auf dem zwischenkriegszeitlichen Bau und den Bemühungen zur Lösung der Wohnungsnot. Gerade in dem stark industrialisierten Gebiet des Moster Steinkohlenbeckens und seiner unmittelbaren Umgebung entstanden in der ersten Drittel des 20. Jahrhunderts hochqualitative Beispiele der Architektur des Arbeiterwohnens. Sei es die Kolonie von Häusern für Eisenbahner in Louny von Jan Kotěra oder die Siedlung der Weinmann-Werke in Světec, entworfen von Rudolf Otto Salvisberg. Im Rahmen einer staatlichen Aktion zur Milderung der Wohnungsnot wurden durch das Ministerium für öffentliche Arbeiten staatliche Bergarbeiterkolonien errichtet – z.B. in Duchcov, Ervěnice, Komořany oder Horní Litvínov. An ihrer Entstehung waren die Architekten Jindřich Freiwald, Emil Králíček oder František Albert Libra beteiligt, dessen funktionalistische Bergarbeiterhäuser die Entwicklung des Arbeiterwohnens im betrachteten Zeitraum abschließen.
Die Ausstellung wird durch eine Sammlung von räumlichen Modellen der Wohnkolonien in Louny, Kopisty und Louka bei Litvínov ergänzt. Auch Alltagsgegenstände aus Bergarbeiterhaushalten sowie Beispiele von Hausordnungen werden präsentiert.
Parallel zur Ausstellung entstand die Publikation „Arbeiterwohnanlagen in Nordböhmen zwischen 1900 und 1938“, die wir zum Kauf an der Museumskasse anbieten.