Alfons Mucha, Gott Mamon

DetailAlfons Mucha, Gott Mamon

 

Exponat des Monats 7 / 2018

Alfons Mucha, Gott Mamon

1937

Öl auf Leinwand

Regionalmuseum in Most, Inv. Nr. UOM 0939

Sehen Sie sich die letzte großformatige Realisierung von Alfons Mucha aus dem Jahr 1937 an. Das Bild, das mit dem Ende seines Lebens verbunden ist.

Das Bild Gott Mamon, wie das Werk bei der Eintragung in die Sammlung des Regionalmuseums in Most bezeichnet wurde, entstand für den Neubau der Tschechischen Sparkasse am I. Platz in Most, die ihren Betrieb im April 1934 aufnahm. Im Bild spiegelt sich sowohl der Ausdruck des Sinns des Bankhauses als auch die Umgebung wider, für die das Bild geschaffen wurde. Alfons Mucha erfasste darin sowohl die lokal typische Klientel der Sparkasse (zum Beispiel die Figur eines Bergmanns) als auch die Tatsache, dass das Bankhaus, das bereits vor dem Ersten Weltkrieg in Most tätig war, in der Zeit der Ersten Republik eines der größten Bankhäuser in der Region war. Dies erlaubte es ihm, finanziell zur Unterstützung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens sowie zur Bildung der tschechischen Gemeinde in Most beizutragen, wie zum Beispiel durch die Mitfinanzierung des Baus des Hus-Denkmals, einen Beitrag zur Ehrung des 75. Geburtstags von Präsident T. G. Masaryk oder die Gründung der Karl Tichý Stiftung, die der Unterstützung tschechischer Studenten diente.

Neben der Unterstützung von Schulen und Bildung stellte die Sparkasse auch Finanzmittel für verschiedene kleine Gewerbetreibende sowie für arme Tschechen, die in den damaligen Sudeten lebten, bereit. Da die Aktionäre und die Klientel der Sparkasse überwiegend tschechisch waren, enthält das Bild zahlreiche Hinweise auf diese Tatsache. Ein besonders aussagekräftiger Ausdruck dieses Faktums ist die Karte der Ersten Republik der Tschechoslowakei im Hintergrund.

Das Bild knüpft zu Beginn einer unruhigen Zeit nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich an den Zyklus Slawische Epoche (1910-1928) an und ist eines der typischen Ausdrucksformen der Beziehung und Hingabe von Alfons Mucha an sein Heimatland. Der sogenannte „Mamon“, der im Kontext des Werkes des Malers eher als slawischer Gott Veles (auch Volos) interpretiert werden sollte, drückt hier nicht nur Reichtum im Sinne von materiellem Besitz aus, sondern auch den kulturellen Reichtum der Nation.

Vorbereitet von Mgr. Jitka Šrejberová, Ph.D., Regionalmuseum in Most.