Bildende Kunst
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Mgr. Soukup Michal,
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Die Sammlung der bildenden Kunst besteht aus drei Hauptgruppen von Werken: 1) Malerei, 2) Skulptur und 3) Grafik. Die in die Sammlung aufgenommenen Objekte stammen überwiegend aus Europa, wobei der größte Teil regionaler Provenienz ist, insbesondere aus den Gebieten Mostecko, Litvínovsko und Kateřinsko. Das ursprüngliche Stadtmuseum, das 1888 gegründet wurde, war nämlich auf den damaligen politischen Bezirk Most ausgerichtet, der die Gerichtsbezirke Most, Horní Litvínov und Hora Svaté Kateřiny umfasste. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Käufe über den Moster Händler Israel Schwarze getätigt, wodurch auch exotische Objekte und Kuriositäten in den Fonds des Museums gelangten.
Der Zeitraum, den die Sammlung umfasst, dokumentiert die Entwicklung der bildenden Kunst praktisch vom 14. bis ins 21. Jahrhundert. In ihrem Charakter repräsentieren die Sammlungsobjekte eine qualitativ hochwertige Sammlung, in der sich in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts bei der Transformation zum Bezirksmuseum in Most (Vorgänger des heutigen Regionalmuseums) Werke aus mehreren Museen konzentrierten, und zwar aus dem Stadtmuseum in Most, in dessen Sammlungen zuvor das Podkrušnohorské Museum in Most übergegangen war, dem Stadtmuseum in Horní Litvínov und dem Heimatmuseum in Hora Svaté Kateřiny.
Die Grundlage der Sammlung der bildenden Kunst des eigenen Moster Museums legte Josef Konstantin Beer, Konservator des Denkmalschutzes, Restaurator und Maler, der in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts Bilder und Skulpturen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert in das damalige Stadtmuseum in Most überführen ließ, die bei der Modernisierung der Dekanatskirche in Most entfernt wurden. Die Sammlung des Museums wurde schließlich 1933 durch das Erbe von J. K. Beer bereichert, der nach seiner Tätigkeit in Most als Kurator und Restaurator in der heutigen Ungarischen Nationalgalerie in Budapest arbeitete. Während seines Lebens sammelte er sowohl eine wertvolle Sammlung von Gemälden als auch selbst Kopien von Bildern alter Meister zur Untersuchung der damaligen Maltechniken. Die Sammlung umfasst sowohl seine eigenen Bilder, Studien und Skizzen als auch Werke junger Künstler aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, für deren Unterstützung gemäß seinem Testament eine eigene Stiftung gegründet wurde. Die Sammlung wurde 1934 von Budapest nach Most transferiert und umfasst 143 Stücke von Sammlungsobjekten. Der älteste Bericht des ehemaligen Museumsvereins vom 4. April 1933 besagt, dass der Verein 178 Ölgemälde und 40 Bilder geerbt hat. Die Sammlung wurde damals vom bedeutenden Kunsthistoriker Josef Opitz katalogisiert, der bald darauf eine Ausstellung aus dem Nachlass von J. K. Beer vorbereitete.
Zusammen mit dieser Sammlung erweiterten die Nachlässe von Emil Franz Uhl und August Wenzel Hablik erheblich den Fonds. E. F. Uhl (*1864 – †1945) war ein Maler und Reisender, der in Most geboren wurde. Er reiste hauptsächlich im Orient. Er bereiste den Nahen Osten, den Kaukasus und Zentralasien. Zu seiner Zeit gehörte er zu den bedeutendsten Malern des Orients. Das Moster Museum besitzt heute die größte Sammlung seiner Gemälde und Fotografien. Der zweitgenannte A. W. Hablik (*1881 – †1934) war Maler, Grafiker, Textildesigner und Innenarchitekt. Auch er wurde in Most geboren. Er gehörte zum Kreis um die deutsche Zeitschrift Kunstwart, die sich mit Poesie, Theater, Musik, bildender und angewandter Kunst beschäftigte. Er stellte unter anderem in Berlin, Hamburg, Prag und auch in seiner Heimatstadt Most aus. Unter anderem hielt er in mehreren seiner Bilder gerade Most fest. Den Großteil seines Lebens (seit 1907) verbrachte er im deutschen Itzehoe (Schleswig-Holstein), wo er auch starb. Hier befindet sich das Wenzel-Hablik-Museum, das von der Wenzel-Hablik-Stiftung verwaltet wird.
„Die Sammlungen in Litvínov und in Hora Svaté Kateřiny wurden schrittweise durch Käufe und Geschenke gebildet, ohne dass es möglich war, signifikant in die Formung des Wertes der Sammlung einzugreifen.“ Zur Sammlung kamen dann Gruppen von Kunstwerken hinzu, die die Veränderungen der Stadt Most dokumentieren. Die Sammlung wird bis heute vor allem durch Eigentumsübertragungen, Käufe und Geschenke ergänzt. Die Sammlung von Bildern umfasst die unterschiedlichsten Typen von Werken, vor allem jedoch Tafelmalerei, Öl auf Leinwand, aber auch Malerei auf Kupferblech. In der Sammlung sind zeichnerische Arbeiten, Aquarelle, Gouachen, Lithografien, Radierungen usw. zahlreich vertreten. Die Bilder repräsentieren religiöse Themen, Porträts, Genrebilder, Stillleben, Landschaften und weitere. Die Zeichnungen umfassen Studien zu Porträts, Stadtmotive usw., und zwar insbesondere in den Techniken Kohle, Bleistift, Kreide und Pastell. Zu den wertvollsten Beständen gehören Tafelbilder aus der Gotik und Renaissance, die heute größtenteils in der Dekanatskirche in Most ausgestellt sind. Nicht unerheblich ist die Sammlung von Gemälden von Norbert Grunt sowie die Gruppe von Werken italienischer Meister aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Eine große heterogene Gruppe bilden Werke von Autoren des 18. bis 20. Jahrhunderts, darunter finden wir beispielsweise ein großformatiges Gemälde von Alfons Mucha mit dem Thema des Gottes Mammon, ursprünglich Teil der Innenausstattung der Moster Sparkasse. Die Sammlung wird auch um Werke zeitgenössischer Autoren erweitert.
Der Fonds der Skulpturen umfasst figürliche Plastik, skulpturale Arbeiten mit religiösen und weltlichen Motiven sowie Teile der ornamentalen Ausstattung von Altären usw. In Bezug auf die Materialien handelt es sich um polychromierte Holzschnitzereien, steinmetztechnische Elemente sowie Steinskulpturen und Grabsteine (Sandstein, Marmor), aber auch um skulpturale Werke aus Metallen wie Bronze, Zinn, Legierungen usw. Zu den wesentlichen Beständen gehören erneut Werke aus der Gotik, neben denen die skulpturale Produktion aus der Barockzeit stark vertreten ist. Hier stellt die Gruppe der Apostel von Jan Adam Dietz aus dem 18. Jahrhundert einen bedeutenden Bestand dar. Die zahlenmäßig größte Sammlung ist die der Grafik, die sich durch eine Vielfalt an Techniken und Provenienzen auszeichnet, datiert vom 17. bis zum 20. Jahrhundert.
Aus kunsthistorischer Sicht handelt es sich um einen hochqualitativen Sammlungsfonds der bildenden Kunst. Es ist dem Museum jedoch bisher nicht gelungen, den außergewöhnlichen Erfolg seiner größten und bedeutendsten Ausstellung zu übertreffen, die am 2. September 1928 eröffnet wurde und sich der Gotik in Nordwestböhmen von Jáchymov bis Litoměřice widmete. Die Ausstellung wurde in Most von dem bedeutenden Kunsthistoriker, aber auch Wissenschaftler, Museumsleiter und Maler Josef Opitz realisiert. Dieser hatte bereits ein Jahr zuvor, 1927, in Most barocke und rokoko Werke aus den Bezirken Most und Duchcov vorgestellt. Die Ausstellung der gotischen Kunst umfasste insgesamt 160 malerische und skulpturale Werke, wobei die Werke, die nicht ausgestellt werden konnten, in der Ausstellung durch Fotografien dokumentiert wurden. Beide genannten Ausstellungen zeigten den hohen Wert und das große Potenzial der Sammlung der bildenden Kunst des Moster Museums. Heute ist nur ein Teil davon zu sehen, und zwar als Leihgabe in der Dekanatskirche in Most, in der Nordböhmischen Galerie der bildenden Künste in Litoměřice und im Stadtamt in Litvínov.