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Geologische Vergangenheit der Umgebung von Most

Die Ausstellung erfasst die geologische Geschichte vom Karbon bis in die Neuzeit. Neben typischen Gesteinsproben sind in den Vitrinen Fossilien aus der Anthrazitlagerstätte von Brandov und der marinen Fauna der Kreidezeit ausgestellt.

Der größte Teil der Ausstellung beschäftift sich mit dem Tertiär. Diese Epoche wird im Böhmischen Mittelgebirge vom finalen Magmatismus der alpidischen Gebirgsbildung und durch Eruptivgesteine und ihre Hauptmineralien verkörpert. Durch diesen Vulkanismus ist die nordböhmische Braunkohle, gleichaltrig etwa mit der Braunkohlen des Lausitzer und des Halle-Leipziger Reviers, in situ, also unter der Erde, "brikettiert" worden. Aus Sedimentschichten sind Belegstücken für Flora und Fauna zusammen mit Diatomiten von Kučlín und Halbopalen aus der Lausitz ausgestellt.

Im Jungtertiär, im sogenannten Miozän, entstand das Nordböhmische Braunkohlenbecken. Alle seine positiven und negativen Auswirkungen und Erscheinungen konzentrieren sich hauptsächlich in der Umgebung von Most. Es ist unteranderem eine Sammlung von fossilen Pflanzen aus der ehemaligen Grube Ležák ausgestellt.

Es folgen Belegstücke aus der Flora und Fauna anderer bekannter Lagerstätten und deren Hauptminerale einschließlich des "Böhmischen Bernsteins", des Duxit. Unbedingt zu erwähnen ist eine fossile Schildkröte, der durch den Paläontologe Prof. Laube der lateinische Doppelname Trionyx pontanus nach dem Namen von Most (Pons) gegeben wurde, und deren Nachbildung.

Als Exponate für die älteren Formationen des Quartärs sind neben speziellen Gesteinsfunden auch bedeutende Knochenfunde von Wirbeltieren ausgestellt. Darunter dominieren Mammutknochen. Weiter gibt es sogenannte Erdbrandsteine mit Belegen der miozäner Flora. Diese Erdbrandsteine sind vom Tertiär bis heute durch unterirdische, sich selbst entzündende Brände von Kohle oder Torf entstanden.

Die Ausstellung wird durch kurze Texte, aufschlussreiche Zeichnungen und Fotografien ergänzt. Abbildungen an den Wänden zeigen die Portraits bedeutender Geologen, die die Umgebung rund um Most erforscht haben. Dem großen Erdrutschkatastrophe von Most im Jahre 1895 ist ebenfalls ein Teil der Ausstellung gewidmet. Auch die Eiszeiten haben in der Umgebung von Most indirekt, nämlich klimatisch, in der Flora und Fauna ihre Spuren hinterlassen. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Rekonstruktionen ausgestorbener Tiere, insbesondere von Mammuten, welche der Präparator des Museums, Herr Jaroslav Bažant angefertigt hat.